Der Hauptgrund, dass Gespräche oder Präsentationen daneben gehen, ist, dass die Redner von sich selbst ausgehen und den Fokus auf ihre eigene Meinung legen. Dabei ist es wichtig, sich auf die Zuhörer und Gesprächspartner einzustellen und diese dort abzuholen wo sie gerade stehen.
Gerade wenn man dem Geschäftspartnern, Kunden, Klienten, Mitarbeitern oder gar einem Publikum eine neue Idee verkaufen möchte, ist es relevant, nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Viele Führungskräfte machen den Fehler, gleich umstrittene oder zumindest unbekannte Konzepte zu erläutern, bevor sie Gemeinsamkeiten etabliert haben.
Das heißt, der Redner spricht zunächst über die Angelegenheiten, Ziele und/oder Werte, die er mit dem Gesprächspartner oder Publikum teilt. Auf diese Weise erzeugen Sie den Eindruck, dass Sie ganz ähnlich denken wie Ihre Zuhörer und so öffnen Sie eine Tür, die neue Perspektiven zulässt. Untermauern Sie das mit Stimmungen, die Sie kreieren. Das bedeutet, Gesprächspartner oder das Publikum ist offen dafür, was Sie weiter zu sagen haben.
Die Bereitschaft, einem Redner zuzuhören, der die eigenen Vorstellungen, Werte oder Ziele teilt, ist in der Regel viel größer als bei jemandem, der gleich etwas komplett Neues etablieren will.
Roberta Hamlitsch, Sprech- und Stimmtrainerin
Der routinierte Sprecher wird also in den ersten paar Minuten Gemeinsamkeiten suchen und finden. Haben Sie eine neue Idee, die besser sein soll als die bisherige Variante (z.B. im Bereich Vertrieb oder Marketing), dann sagen Sie nicht, dass diese „alte“ Vorgehensweise Quatsch ist. Möglicherweise finden Ihre Zuhörer diese gar nämlich nicht so schlecht.
Als überzeugender Redner werden Sie also über die alte Vorgehensweise sagen müssen, dass sie ganz gut ist und dass das Unternehmen damit ja bisweilen ganz gut gefahren ist. Anschließend zeigen Sie ein paar Zahlen/Daten/Fakten dazu auf. Es gibt bestimmte Möglichkeiten, die Sie stimmlich nutzen können, um diese Fakten auch tatsächlich zu untermauern. Es geht sehr stark darum, WIE Sie etwas zum Ausdruck bringen. Worte sind häufig weniger gut zu verstehen, als Stimmungen, die wir vermitteln.
Und danach, in einer anderen Stimmlage, die Interesse weckt und harmonisierend klingt, können Sie in etwa sagen: „Nach genauer Überlegung ist mir ein Weg eingefallen, wie wir unser Marketing etwas verbessern können – und das würde ich Ihnen gerne in den nächsten Minuten zeigen“.
Zu beachten ist hier, das richtige Maß an Bescheidenheit zu zeigen und gleichzeitig Sicherheit und Souveränität zu vermitteln. Auch dafür gibt es unterschiedliche, stimmliche Möglichkeiten, die Sie nur kennen müssen.
Die Antwort ist ganz einfach: Recherchieren Sie. Sprechen Sie mit Menschen über das Thema. Idealerweise mit jenen, die relevant für Ihre Präsentation oder Ihr Gespräch sind. So sammeln Sie Meinungen und haben ein gutes Gefühl dafür, wie die Mehrheit über ein Thema denkt.
Haben Sie gar keine Informationen, suchen Sie eine Gemeinsamkeit da wo Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit annehmen, dass sich viele Ihrer Zuhörer oder Ihrer Gesprächspartner abgeholt fühlen. Hier ein Beispiel: Sie reden über das Thema „Social Media“ – und haben keine Ahnung, welche Einstellung Ihr Gesprächspartner oder Ihre Zuhörer dazu haben. Aber Sie wissen, was viele darüber denken: a) Bisher brauchte das Unternehmen auch keinen Social Media-Auftritt. b) Ohne Kosten für Werbung erreichen wir niemanden. c) Wir plagen uns dann mit lästigen Kommentaren, Shitstorms und es ist zeitaufwändig sich damit zu beschäftigen. d) Wahrscheinlich sind bessere Umsätze durch mehr Reichweite möglich.
Alle Annahmen treffen zwar nicht auf alle Gesprächspartner oder Zuhörer zu – aber auf die Meisten. Und daher macht es Sinn – egal welche These Sie nachher zum Thema vertreten – mit diesen allgemeinen Ideen anfangen und so gleich am Anfang des Gespräches oder der Rede Verständnis und Zustimmung zu ernten. Wussten Sie, dass es dazu auch die passende Stimmlagen gibt?
Lassen Sie Ihre Persönlichkeit als Ganzes durch einen starken sprechtechnischen und stimmlichen Auftritt wirken. Nützen Sie als Mittel der Wahl Ihr angeborenes Instrument Stimme um Inhalte auch tatsächlich wirkungsvoll und charismatisch zu vermitteln. Jeder kann akustisches Charisma entwickeln. Sie werden staunen…
Hier geht es zur Terminvereinbarung für Ihr persönliches Strategiegespräch.
Titelfoto: Canva