Al Paka der Praktikant stellt sich vor

Archie Lama ist gerade dabei den Klecks Gel, der in seiner Sohlenpolsterfläche schon etwas flüssig wird, in seiner Haartolle zu verteilen, als sein Mindphone Alarm schrillt.

So landet das Gel mehr auf dem linken Ohr als in der Tolle und Archie meldet sich etwas muffelig mit: Und was ist jetzt sooo wichtig?

A: Onkel Archie, du wirst es nicht glauben. Ich habe irre Neuigkeiten. Ich habe einen Praktikumsplatz für digitale Fortbildung ergattert. Ich freu mich riesig!

Lieblingsneffe Al Paka ist in seiner überschäumenden Quirligkeit nicht zu bremsen.

A: Ist das nicht cool? Ich komme endlich mal raus aus der Farm. Nicht immer dieselben Spaziergänge mit Burnout gefährdeten Managern und hyperaktiven Kindern.

Okay, jetzt mal langsam.                                                 Ich dachte, du bist sehr gern dort mit den unterschiedlichen Menschen unterwegs?

A: Ja schon. Aber es ist doch so, dass viele so abgelenkt oder in sich verschlossen sind, dass sie mich gar nicht wahrnehmen. Und so dringen meine Fragen gar nicht bis ins Bewusstsein vor. Das frustet schon manchmal.

*Grins* Ja manchmal muss unsereins zu etwas unorthodoxen Mitteln greifen, um sich Gehör zu verschaffen. Ich kann dir da Schaufenster empfehlen.

A: Hääh? Was?

Vergiss es. Ich habe nur auch gerade eine harte Nuss zu knacken.

A: Ach so. Na wie auch immer.              Jedenfalls habe ich jetzt die Möglichkeit über eine Internet Plattform die Menschen direkt mit meinen Fragen zu erreichen. Vielleicht klappt es ja von außen, über den Bildschirm, besser, als von Innen, über das Unterbewusstsein.

Aha. Eine Internet Plattform. Ist das nicht etwas distanziert?

A: Naja so persönlich ist es natürlich nicht. Aber manchmal erfordern besondere Umstände eben besondere Lösungen.  Und so lange Gutes dabei entsteht, möchte ich doch jede Möglichkeit nutzen, die sich bietet.                                           Und Onkel die Zukunft ist eben Digital.

Würg. Gefällt mir gar nicht. Es geht so viel verloren ohne den persönlichen Kontakt. Den direkten Schlagabtausch. Das gemeinsame Erarbeiten.

A: Schau Onkel, sieh es so:                                                                 Wenn ich die Menschen auf diesem Weg schon ein wenig für ihre innere Stimme sensibilisieren kann, hast du es dann wesentlich leichter, wenn du sie dir im Einzelnen vornimmst.

Okay, Das ist ein Argument mit dem ich durchaus leben kann. *Grins*. Ich wusste immer, aus dir wird noch was.

A: Und auf dieser Plattform geht es um alles, was ein gutes, gesundes Leben und Wohlbefinden ausmacht. Und so kann ich gaaaanz viele Fragen stellen und alle die Lust haben ohne Ende nerven.

Das ist das beste Argument von allen, denn dann hörst du auf mich zu nerven. Ich muss mir endlich das Gel von der Hand waschen, das klebt eklig. Ich wünsche dir jedenfalls viel Freude dabei und lass von dir hören.

Und vergiss nicht: Nimm niemals – NIEMALS – deine Brille ab. Sei gefasst, sie werden wirklich alles versuchen.

A: Danke Onkel. Mach ich. Bis bald.

Seufzend wendet sich Archie wieder seinem Spiegelbild zu. Die Tolle sitzt heute ein wenig schief aber die Brille passt. Ein leichtes Lächeln umspielt seine samtweichen Lippen und die erste Frage an seinen aktuellen Fall drängt bereits nach oben. Der Tag kann kommen …