Möchtest du von mir einen Korb bekommen?

Körbe begleiten uns Menschen bereits seit Jahrtausenden, egal ob geflochten oder gebunden. Sie sind schön, nützlich und praktisch doch trotzdem möchte keiner von uns „einen Korb bekommen.“

Wenn man von Körben spricht, dann kennen die meisten Menschen diese eher als Flechtkörbe. Fast niemand mehr weiß, was gebundene oder gewickelte Körbe sind. Das Korbwickeln ist fast so alt wie die Menschheit. In der Steinzeit entwickelt, ist diese Technik sogar älter als das Töpfern. Auch in unserer Kultur hatten Wickelkörbe eine lange Tradition. Ihre Fertigung war früher die Winterarbeit vieler Bauern. Im Jahr 2013 wurde das Handwerk der KorbmacherInnen von der UNESCO zum „immateriellen Kulturerbe“ in Österreich erklärt.

Beim Korbnähen,- oder wickeln entstehen im Gegensatz zum Korbflechten in ihrer Struktur sehr dichte Körbe, die nicht nur zum Tragen dienen, sondern auch für die Lagerung von Lebensmitteln von großer Bedeutung waren.

Dabei werden fingerstarke Bündel aus Stroh oder Gräser mit eingeweichten Weidenzweigen oder Naturschnüre verbunden. Gearbeitet wird mit einer starken Nadel. Um die nötige Dichte zu erzielen, muss jeder Stich kräftig festgezogen werden. Wer sich noch an diese Technik erinnert, verbindet diese meist mit dem klassischen „Gärkorb“. In vielen Gegenden nannte man sie „Bockkardl“ oder „Simperl“.

Bis in die 50er Jahre hatte das Brotbacken auf dem Land noch große Tradition. Daher gab es die Gärkörbe in großer Anzahl. Nach und nach wurden sie leider von modernen und billigen ersetzt. Somit ist das Handwerk des Korbwickelns beinahe verloren gegangen, denn nur wenige üben es heute noch aus.

Das Binden von Körben ist von der Technik her nicht besonders schwer. Bei einem runden Korb dreht sich im wahrsten Sinne alles um einen Knoten, um den sie die Gräserbüschel wie eine Spirale wickeln. Mit Nadel und Faden werden diese Büschel dann zusammen genäht. 

Ich habe dieses Handwerk vor etwa 8 oder 9 Jahren von einem Steirer gelernt. Ich gebe dieses Wissen heute in Kursen und Workshops weiter, damit dieses schöne Handwerk am Leben bleibt. Man kann bei mir auch im Online Shop Körbe erwerben oder in einem Kurs selber einen fertigen. Informationen zu meinen Workshops findet man auf www.naturspirit.at/termine.

Ich hoffe, ich habe Sie jetzt neugierig gemacht, auf ein wunderschönes Handwerk, denn wie sagte schon der weise Dr. Ebo Rau:

Der Mensch ist ein Geschöpf,

deshalb soll er auch

schöpferisch tätig sein.

Alles Liebe, Karin Theresa Mikota https://www.naturspirit.at/