Nachhaltigkeit ist aus unserem heutigen Alltag nicht mehr weg zu denken. Dass ein wesentliches Umdenken und die Veränderungen von Gewohnheiten notwendig sind wird immer mehr Menschen klar, vor allem auch der jungen Generation. Dazu gehört auch die bewusste Entscheidung für nachhaltige Energiequellen.
Zu erneuerbaren Energien zählen laut Umweltbundesamt Wind- und Sonnenenergie, Biomasse, Geothermie und Wasserkraft. Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern (Kohle, Erdöl, Erdgas) sind diese relativ rasch erneuerbar und stehen unerschöpflich zur Verfügung. Somit sind nachhaltige Energieformen ein wichtiger Ansatzpunkt für klimaschonende Stromgewinnung. 20 % des Energieverbrauchs insgesamt entfällt auf Strom. Rund 75 % des Stroms wird derzeit in Österreich erneuerbar produziert.
Durch das neue EU-Klimaziel im Rahmen des Green Deals (Reduktion von 55% der Treibhausgasemissionen bis 2030) wird die verstärkte Nutzung der Kraft der Natur auch bei der Energiegewinnung unverzichtbar, die Reduktion des Verbrauchs auf der anderen Seite ebenso. Österreich plant, in zehn Jahren vollständig auf Ökostrom umzusteigen.
Die wesentlichen Möglichkeiten der nachhaltigen Stromgewinnung sind Wasserkraft, Windkraft, Sonnenergie und Biomasse.
Österreich hat aufgrund der geografischen Voraussetzungen bei der Stromerzeugung mit 60 % einen relativ hohen Anteil an Wasserkraft. Der Durchschnittswert in Europa liegt im Vergleich dazu bei gerade mal 11 %. Tatsächlich hat die Wasserkraft historisch gesehen eine lange Tradition. Bereits vor 5.000 Jahren soll es in China erste Anwendungen wie beispielsweise Wasserschöpfräder zur Bewässerung der Felder gegeben haben. Wasserkraftwerke wie wir sie heute kennen gibt es seit ca. 100 Jahren. In Laufwasser-, Speicher- und Gezeitenkraftwerken wird die Energie des fließenden Wassers zur Stromgewinnung in Turbinen genutzt. Die Zukunft liegt vor allem im Bereich der Kleinwasserkraft-Werke, da die Potentiale der großen Kraftwerke weitgehend ausgenutzt sind.
Auf dem Weg zur Energiewende spielt Solarenergie eine wesentliche Rolle. Diese kann direkt durch die Sonneneinstrahlung auf Photovoltaikanlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme (Solarthermie) genutzt werden. Der Beginn der passiven Nutzung der Sonne reicht weit in die Zeit des alten Ägyptens zurück. Die ersten modernen Solarprojekte wurden Anfang des 20. Jahrhunderts umgesetzt. Die dezentrale Stromerzeugung mit Photovoltaik (PV) spielt eine wichtige Rolle. Sie ist an sich naturverträglich gestaltbar, da bestehende Gebäude und Dachflächen genutzt werden können. Diese werden jedoch für das Erreichen der Klimaziele nicht ausreichen. Gemäß einer Studie der FH Technikum Wien muss der Bau von Solarparks auf Freiflächen forciert werden.
Mit Ende 2019 gab es in Österreich einen Gesamtbestand von 1.340 Windkraftanlagen. Die so produzierten 7 Mrd. kWH Strom konnten gemäß einem Bericht des Standards einen Ausstoß von 3,9 Mio. Tonnen Co2 vermeiden. Das entspricht 33 % jener Menge, die alle Autos in Österreich ausstoßen. Der Ausbau der Windkraft, welcher in den letzten Monaten durch die Corona-Krise etwas in Stocken geraten ist, soll jedoch wesentlich gesteigert werden.
Biomasse für die Stromerzeugung kommt vor allem aus der Land-, Forstwirtschaft oder von Reststoffen (Abfällen). Holz ist die älteste Energieform der Welt und war seit der Erfindung des Feuers über sehr lange Zeit die einzige Wärmequelle.
Durch die Liberalisierung des Strommarktes ist es ganz leicht, den Stromanbieter bewusst nach ökologischen Kriterien auszusuchen und diesen zu wechseln. Hilfreich dabei ist die Website von E-Control, die einen Tarifkalkulator, die notwendigen Formulare und Informationen bereithält. Das Österreichische Umweltzeichen „Grüner Strom“ garantiert, dass das Produkt strenge Auflagen erfüllt.